Preseerklärung der "Elterninitiative Neu Zittau" vom 09.08.2004



Eltern wurden mit Versprechungen ruhig gestellt, getäuscht und ihre Kinder bestraft




Der letzte Funken Hoffnung auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Eltern und Schulbehörden wurde am Montag morgen um 08:00 Uhr begraben.

Obwohl 37 Schülerinnen und Schüler anwesend waren bzw. 38 Anmeldungen für die 7. Klassen vorlagen, hat Staatssekretär Martin Gorholt die 7. Klassen in Neu Zittau nicht eingerichtet.

Ob 37 oder 38 war letztlich egal, für Herrn Gorholt waren nur 31 anwesend. Denn Wiederholer der 7. Klasse zählen für ihn nicht!

Dabei war zwischenzeitlich allen klar geworden, dass über die Wiederholer bei der Klassenbildung nirgendwo etwas steht in Brandenburgischen Vorschriften.

Zusätzlich war telefonisch zugesichert (nach dem Versprechen am 11.07.2004), im besonderen Fall einer Zählung am ersten Schultag hier doch alle Kinder zu zählen. Doch das Telefonat Gorholt – Deutsch ist natürlich nirgendwo aufgezeichnet. Hier wird es nun eine eidesstattliche Erklärung geben.

Das Mitzählen der Wiederholer ergab sich auch moralisch aus dem weiterhin unaufgeklärten Fehlverhalten der Schulbehörden zwischen Januar und Juni 2004. Im Fall des Neu Zittauer "Ü7-Verfahrens" (Übergang 7. Klasse) wurden Eltern durch das mehrmonatige "Totreden" des Standorts im Anwahlverhalten beeinflusst.

Eine Veranstaltung am letzten Schultag durch die zuständige Schulrätin vertrieb weitere Eltern.

Trotzdem hielten die verbleibenden Eltern zusammen. Sonntag für Sonntag wurden freiwillige Versammlungen im Volkshaus abgehalten. 38 Schülerinnen und Schüler für 2 siebte Klassen war das Ziel, immer mit Anstrengung greifbar und am letzten Sonntag auch erreicht.

40 kleine Schultüten lagen bereit, die Eltern hatten sogar eine Idee des Bildungsministers Steffen Reiche aufgegriffen und für alle Schülerinnen und Schüler "Bildungs- und Erziehungsverträge" vorbereitet.

Die Spalte für die Unterschrift von Martin Gorholt, dem langjährigen Brandenburgischen SPD-Geschäftsführer und jetzigen Bildungsstaatssekretär blieb jedoch leer.

Die Wut der Eltern ist unendlich, die Enttäuschung der Kinder riesengroß. Jetzt erst recht sagen die Eltern, fordern unverändert die Einrichtung der 7. Klassen ohne nochmalige Zählung und bereiten eine landesweite Kampagne vor, die Internetadresse www.elternprotest-brandenburg.de ist bereits gebucht.

Marion Deutsch