Die Eltern der zukünftigen 7. Klassen
an der Grund- und Gesamtschule Neu Zittau

27.06.2004

Pressemitteilung



Eltern werden kämpfen

Das Brandenburgische Bildungsministerium und insbesondere die Schulräte aus Frankfurt (Oder) spielen den Eltern, die ihren 12 und 13jährigen Nachwuchs jetzt ab August nach Neu Zittau an die dortige Grund- und Gesamtschule schicken wollten, tüchtig mit.

Im März hieß es zunächst, 38 Anmeldungen reichen nicht, es gibt keine 7. Klassen. Nach Protest, auch vom zuständigen SPD-Landrat Zalenga und lokaler Politprominenz, wurde Ende Mai noch einmal gezählt und 40 Anmeldungen vorgefunden. Das hätte gereicht. Am ersten Schultag Anfang August sollte nachgezählt werden.

In der letzten Schulwoche wurden die betroffenen Eltern von der Chefin des Frankfurter Schulamtes, Karin Wenzel, aber noch einmal zusammengerufen. Bei diesem kurzfristig und nach Meinung der Eltern völlig ungesetzlich einberufenen "Zählappell" gab es nur 32 verbindliche Unterschriften, einige Eltern hatten den Termin einfach nicht geschafft, andere sind über diesen Umgang mit Kindern und Eltern verbittert und haben zunächst wohl aufgegeben. Umstritten ist auch das Nichtmitzählen der "Wiederholer" der 7. Klasse, die sich hier angemeldet hatten.

Der Ablauf des Elternabends am letzten Schultag (Mi 23.6.) bestätigt die Eltern in ihrer Auffassung, dass das staatliche Schulamt in Frankfurt (Oder) von Anfang an die Schließung der Schule vorhatte und auch weiterhin versucht, die 7. Klassen zu verhindern.

Unterstützung fanden die Eltern aber bei Landrat Zalenga und dem zuständigen Mitglied des Landeselternrats Stiller.

Spontan wurde deshalb ein Treffen am Sonntagnachmittag verabredet und von Frau Deutsch aus Erkner vorbereitet. Sie ist als betroffene Mutter Ansprechpartner und Motor des "Widerstands gegen Beamtenwillkür".

Am Sonntag kamen über 40 Eltern, Kinder, Lokalpolitiker. Jetzt soll es trotz Ferien und Urlaubszeit an jedem Sonntag um 17:00 Uhr im "Volkshaus" Neu Zittau ein Treffen geben. Wer kann, kommt.

Natürlich geht es auch um PISA und vernünftige Klassenstärken und zumutbare Schulwege. Anfangen wollen die Eltern aber mit ganz einfachen Forderungen: Es soll endlich und verbindlich verabredet wird, wie der erste Schultag abläuft. Das ist durchaus ein Problem, denn es gibt schon Aufforderungen an Eltern, ihr Kind unbedingt zur Zweitwunschschule zu schicken. Gezählt wird aber in Neu Zittau. Da würden die Schüler fehlen.

Weiterhin fordern die Eltern, dass klar ist, wer mitzählt und wie groß die Schülerzahl am ersten Schultag ist. Einige Eltern gehen hier sogar noch weiter. Sie hatten eine Zusage der Aufnahme und fordern diese jetzt ein. Ihr Kind soll hier zur Schule gehen und wenn es allein in der Klasse sitzt.

Weil solch ein Weg zum Gericht aber immer unsicher ist, wird auch weiter für die 7. Klassen geworben. Nicht nur Schüler – auch Paten. Erste Patenschaften für diese 7. Klassen haben sich im Raum Erkner – Spreenhagen schon gefunden.

Die nächsten 6 Wochen werden sicher ganz spannend. Die 7. Klassen werden etwas besonders. Alles andere später.

(i.A. der Eltern)
FdR Bernd Stiller